Aufstellungstage zu Demenz

Wir stellen an diesen Tagen gemeinsam die Themen und Energien auf, die im Leben eines Menschen mit zunehmender Verwirrtheit und Desorientierung offensichtlich als auch verborgen sind, mit dem Ziel, besser zu verstehen:

  • dass zuerst einmal der Mensch mit Desorientierung oder mit Demenz-Diagnose, der seine eigene Situation aufstellen lässt, sich selbst besser verstehen kann,
  • dass der pflegende Angehörige seine eigene Situation, die Demenz als Thema in der Familie und die Lebenssituation des Menschen, den er begleitet, besser verstehen kann.

Dahinter zurückstehend und dennoch bedeutsam ist ebenso, dass wir als Stellvertreter und Beteiligte dadurch die Möglichkeit bekommen, das Phänomen der Demenz, die Ich-Auflösung und das damit verbundene Vergessen und die Desorientierung allgemein besser zu verstehen und als grundlegende Erfahrung des Menschseins im Alter mit zu erleben, was ich als einen Beitrag zur Enttabuisierung der Demenz betrachte.

 

Für mich ist Demenz keine Krankheit, sondern zuerst einmal eine Zustandserfahrung, eine sich mit der Zeit immer weiter manifestierende, verkörpernde Ich-Auflösung, Selbst-Vergessenheit, die sich dann mehr und mehr als eine Regression in eine präpersonale Identität zeigt, die möglicherweise, aber nicht notwendigerweise, immer weiter in immer frühere Ich-Anteile zurückgehen wird. Es empfiehlt sich, dazu mein Verständnis von Demenz-Transzendenz zu lesen.

 

Die Aufstellungen haben keinen therapeutischen Anspruch, sie erheben nicht den Anspruch, zu heilen - sie wollen Erkenntnis, Verstehen und Einfühlung ermöglichen sowie eine Verbindung mit einem Wissen ermöglichen, das uns im Alltag und aus unserem funktionalen, personalen Selbsterleben oftmals nicht zugänglich ist: Wissen aus dem kollektiven Unbewussten oder dem Absoluten Möglichkeitenraum, das durch die kollektive Energie möglicherweise zugänglich werden kann.

 

Wir kommen an den Aufstellungstagen in dem Wunsch nach Verstehen zusammen, in dem Bewusstsein, dass Erkenntnis sehr wohl heilend, integrierend wirken kann.

 

Möglich sind verschiedene Formate:

  • Aufstellungen von Menschen mit Demenz-Diagnose oder selbst-diagnostizierter zunehmender Vergesslichkeit und Desorientierung, die die Aufstellungsenergie und den Stellvertreterkreis nutzen möchten, um das Geschehen und ihren eigenen Entwicklungsprozess besser zu verstehen (nur mit begleitendem Coaching durch mich möglich, mindestens zwei Sitzungen jeweils vorher und nachher).
  • Aufstellungen von Angehörigen von Menschen mit Demenz, wobei diese sich im Stadium einer mittelschweren oder schweren Demenz befinden müssen und die Aufstellenden die ethische Berechtigung für diese Arbeit besitzen müssen (direkte Angehörige, ggf. mit Betreuungsvollmacht). Eine vorbereitende Coachingsitzung ist obligatorisch, darüberhinaus empfehle ich auch hier ein begleitendes Coaching danach.
  • Aufstellungen von Pflegeteams oder Altenpflegeschulklassen, hier gelten gesonderte ethische Bedingungen, nach Absprache.