„Ich habe mir das Paradies immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.“

 Jorge Luis Borges

Bibliothek

Bibliotheken waren für mich immer besondere Orte, an denen mein Denken und meine Träume neue Nahrung fanden und von wo aus ich durch die Bücher, die dort den Weg zu mir fanden, neue Welten kennenlernen konnte. Meine Diplomarbeit in Erziehungswissenschaften schrieb ich über einen rezeptionstheoretischen Ansatz zur Sozialisation durch Literatur, wodurch ich die Leerstellentheorie von Wolfgang Iser kennenlernte, einen Ansatz, der mir Einblicke in die Wirklichkeitskonstruktion ermöglichte, die mir erst sehr viel später in ihrer Tragweite bewusst wurden. Heute weiß ich aus eigener Erfahrung, dass Texte uns ermöglichen können, zwischen Bewusstseinsdimensionen hin- und herzuwechseln: So kann es uns bei entsprechender kontemplativer Versenkung in den Text, der gerade vor uns liegt, gelingen, hinter die Worte zu gelangen, an Orte der Erkenntnis oder anderer Erfahrungsbereiche, die unser Leben graduell über die Zeit oder auch radikal verändern können. 

 

Meine spirituelle Tradition ist die (erkenntnistheoretische) Wissenschaft, und meine spirituelle Praxis die der Kontemplation wissenschaftlicher Texte - auch über wissenschaftlichen Texten, Theorien und Formeln kann man kontemplieren, und ich vermute, dass viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf diesem Wege tiefe Einsichten in die Natur dieser Existenz hatten, die sie womöglich nicht immer publik gemacht haben. Einen kurzen Einblick darein, wie einige bedeutsame Wissenschaftler einige ihrer Erkenntnisse auf "paranomaler" Ebene gewannen, beschreibt u.a. Stan Grof in seiner zweibändigen Enzyklopädie "Der Weg des Psychonauten" (S. 507f.). 

Eigene Veröffentlichungen


Bücherregal

Bücher, die mich in den letzten Monaten inspirierten, z.T. als erneute Lektüre nach vielen Jahren. Ich lese Bücher nicht immer ganz und merke mir die Inhalte auch selten im Detail, und dennoch wirken sie in mir, in meinem Denken - wie der langjährig in Göttingen lebende Georg Christoph Lichtenberg es treffend beschreibt:

 

Ich vergesse das meiste was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe,

ich weiß aber so viel,

beides trägt nichts desto weniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei.